Montag, 25. Mai 2015

Pura Besakih - der Muttertempel Balis

Um 8 Uhr ging es also für Lea und mich Richtung Gunung Batur, um Günter abzuholen. Unser Fahrer Ketut brachte zu meiner Verwunderung seinen 4jährigen Sohn mit. Es wäre keiner da zum Aufpassen und der Junge müsse sonst alleine zu Hause bleiben. Meine Frage, wo der Junge den später sitzen würde - die Rückbank war durch Lea und mich belegt und vorne sollte ja Günter sitzen - wurde mit einem Lächeln und "kein Problem, auf meinem Schoß" beantwortet. Was soll man da schon sagen? Das ist Bali! ;-) Und so ging es los zum Batur, der Junge auf dem Beifahrersitz, natürlich nicht angeschnallt und immer in Bewegung.

Nachdem wir Günter am Trekkingguidebüro abgeholt hatten, ging es weiter zum Tempel Pura Besakih. Dieser ist der heiligste Tempel der Balinesen und wird daher auch der Muttertempel genannt. Er thront in über 900 m Höhe am Südwesthang des heiligen Berges Gunung Agung, mit 3.142 m dem höchsten Berg der Insel (und auch aktiver Vulkan).
Der Muttertempel ist ein riesiger, aus über 200 Gebäuden bestehender Komplex - also wieder unheimlich viele Stufen für uns zu bewältigen. Erst einmal mussten wir aber reinkommen. Unser Reiseführer warnte uns bereits vor der Abzocke, die dort im Vorfeld betrieben wird. Im Hotel in Lovina hat uns ein holländisches Pärchen von ihren negativen Erfahrungen berichtet und unser Fahrer hat uns im Vorfeld auch nochmal darauf hingewiesen. Dementsprechend nervös waren wir als wir ankamen, da wir fest entschlossen waren, uns gegen diese Dreistigkeit zu wehren. Netterweise hatte der Fahrer schon Sarong, Tempelschal und eine Kopfbedeckung für Günter mitgebracht.

Auf dem Parkplatz ging es los und es kamen mehrere Balinesinnen an, um uns Opfergaben zu verkaufen, die wir zwingend im Tempel bräuchten, da es eine Zeremonie gäbe. Nachdem wir diese erfolgreich abgewimmelt hatten, mussten wir durch ein Heer von Verkaufsständen, wo uns jeder die üblichen Sarongs verkaufen wollte (obwohl wir schon welche trugen). An der "Touristen Information" wird man in der Regel dazu "überredet" eine Spende zu machen und es wird behauptet, dass der Tempel nur mit Führer betreten werden darf. Es wurde uns auch berichtet, dass einem das Ticket aus der Hand genommen und nur gegen Bares zurück gegeben wird. Wir sind wie mit Scheuklappen an allem vorbei gestampft, haben die "Guides" stehen lassen und wollten die Tempelanlage betreten. Ein Balinese verfolgte uns eine längere Zeit, behauptete er wäre ein offizieller Tempelwächter, und sagte wir dürften den Tempel heute nicht betreten. 'Aaaaaahhhhh, dachten wir, der will uns doch auch nur ein Guiding aufschwatzen'. Er wollte uns mehrfach aufhalten und hielt sogar die Türen vor uns zu, bis wir uns schließlich mit sanfter Gewalt durch eine Tür geschoben haben. Danach wurden wir dann in Ruhe gwlassen, waren aber völlig verunsichert, ob wir es tatsächlich ohne Abzocke geschafft hatten oder ob wir wirklich etwas falsch gemacht hatten und gerade gegen die Tempelregeln verstoßen. Unsere Herzen klopfen ganz ordentlich vor Aufregung und wir brauchten mehrere Minuten, bis die Anspannung einigermaßen von uns abfiel und wir den Tempelkomplex geniessen konnten.

 


Es ist eine wirklich schöne Anlage mit vielen Pagoden, vielen verschiedenen Figuren, die die einzelnen Tempel bewachen und und und. Die Aussicht ist ebenfalls richtig toll, auch wenn wir nicht so klares Wetter hatten, dass wir das Meer hätten sehen können.

Im Ergebnis sind wir daher froh, dass wir trotz der Warnungen den Muttertempel besucht haben.

Danach ging es wieder ins Auto zu unserem Ziel für die nächsten 2 Tage: Sidemen.



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