Montag, 18. Mai 2015

Bedugul - Hoch in die Berge (Pura Taman Ayun, Jati Luwih, Pura Ulun Danu Bratan, Botanischer Garten und Erdbeeren)

Gestern hieß es Abschied nehmen von Ubud - d.h Günter ist morgens noch einmal in den tollen Pool gesprungen - und es ging nach Norden ins bergige Landesinnere, dabei haben wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten abgeklappert.

Zunächst den Königstempel Pura Taman Ayun, der aus einer Vielzahl von Pagoden besteht. Schön vor allem der Park in dem der Tempel liegt, ein idealer Ort zum Picknicken. Wenn man was zum Picknicken dabei hätte. Hatten wir aber nicht, also weiter.

Nächster Stop eine Kaffeeplantage. Spezialität ist der kupi luwak. Der entsteht mithilfe der Zibetkatze. Dieses wählerische Tier steht auf Kaffeebohnen, und zwar nur auf die Besten. Auf dem Weg durch den Verdauungstrakt fermentieren die Bohnen, die werden dann zusammen mit sonstigen Ausscheidungen der Katze aufgesammelt, (angeblich) gereinigt und dann zu Kaffee verarbeitet.
Nach einer Verkostung diverser anderer Tee-, Kakao- und Kaffeespezialitäten (kostenlos) haben wir uns zwei Tassen Katzenkackakaffee gegönnt (teuer). Schon lecker, aber wir haben dann am Ende doch nur Kakao mit Ingwer und Gewürzen gekauft, sehr lecker. Die ganze Show war natürlich Touristenfang par Excellence und hat uns fast so viel gekoststet wie der Fahrer für den ganzen Tag (der mit 400.000 Rupien, also 25€ allerdings sehr günstig war). Aber es war nett gemacht, und Lea war wieder mal der Star und wurde von der ganzen Kaffeefarmerfamilie umsorgt und hatte wahnsinnigen Spaß , während wir beim probieren unsere Ruhe hatten.

Weiter dann nach Jati Luwih, was aus balinesisch "wirklich wunderschön" bedeutet. Hier sind die angeblich schönsten Reisterassen Balis zu sehen.
Wirklich schön, zumal es für uns fast auf dem Weg lag. Extra dorthin fahren hätten wir für übetrieben gehalten, zumal die Straße dorthin eine einzige Schlaglochkatastrophe ist. Spätestens jetzt waren wir froh den Maxi Cosi dabei zu haben, Lea die ganze Strecke auf dem Schoß zu halten wäre für alle Beteiligten sehr anstrengend geworden - so hat sie friedlich geschlafen.
Unser Fahrer war aber auch wirklich toll, ist sehr vorsichtig gefahren, und hat uns über die landschaftlich schöneren Nebenstrassen statt über die Hauptstrasse chauffiert. Außerdem hat er seinen Wagen zum Batmobil gestaltet, mit Aufklebern auf Lenkrad und Kühlergrill, sehr schick...

In Bedugul wohnen wir im Strawberry Hill Hotel. Hier oben ist nämlich perfektes Klima für Erdbeeren, was für Yvee natürlich Grund genug wäre herzukommen...
Wieder eine Bungalowanlage mit einem schönen Garten. An das super Hotel in Ubud kommt die Anlage nicht heran, erstens kein Pool (der hier oben wahrscheinlich aber auch recht kalt gewesen wäre). Zweitens, und das ist wirklich ein Manko, direkt an der Hauptstraße zwischen Ubud und dem Meer im Norden. Das hatten wir vorher schon gewusst, aber über das Ausmaß an Verkehr waren wir dann doch schon überrascht (die Abschlussklassen der indonesische Highschool haben gerade ihre Prüfungen beendet, und daher kommen sehr viele Gruppen aus Java angereist - anscheinend alle über die Straße vorm Hotel. Normalerweise ist wohl etwss weniger Verkehr). Der Lärm ist noch OK, aber mal eben den Kilometer zum nächsten Ort laufen ist ohne lebensmüde zu sein völlig unmöglich, man müsste extra wieder ein Taxi rufen. Das war uns zu umständlich, also haben wir im Hotel gegessen, was aber auch gut war, sehr leckere Erdbeershakes!
Außerdem wurde extra für uns der Kamin angemacht, was Lea völlig fasziniert hat, und sie konnte auf dem Holzboden rumrobben.  Und die Angestellten haben sie direkt wieder in Beschlag genommen und auf den Billardtisch gesetzt - völlige Begeisterung bei der Kleinen den Kugeln hinterherzujagen und sie mit Getöse auf den Tisch knallen zu lassen! Abends steht vor allem früh ins Bett gehen, leise lesen und bloggen auf dem Programm. Wir haben zwar eine Terrasse, aber dort zu sitzen ist zu kalt, und bis zur Bar reicht das Babyfon nicht.

Für heute haben wir wieder einen Fahrer engagiert (ganz einfach, er saß auf den Stufen der Rezeption und hat auf uns gewartet).
Als erstes haben wir den Tempel Pura Ulun Danu Bratan angeschaut. Bedugul liegt nämlich an einem von drei Seen, die sich in einem eingefallenen Vulkankrater gebildet haben, umgeben von tiefgrün bewaldeten Resten des Kraters. Der Tempel steht teilweise auf künstlichen Inseln am Seeufer, sehr schön morgens wenn noch leichter Nebel über dem See wabert.

Um den Tempel ist ein Park angelegt, mit tollen Blumenbeeten, aber auch schicken Plastikfiguren - die Indonesier haben da einen eigenen Geschmack. Überhaupt ist die Gegend hier stark von einheimischen Touristen und Tagesausflüglern besucht, so gibt es in der Nähe unseres Hotels einen kleinen Vergnügungspark mit Restaurants und Bootsverleih, u.a. Jetski, was der idyllischen Atmosphäre des Sees etwas Abbruch tut...

Nächster Halt ein Markt, aber unser Fahrer hat uns nicht zum "Touristenmarkt" in Candi Kuning gebracht, der in allen Reiseführern steht und entsprechend teuer ist, sondern auf einen lokalen Markt ein Dorf weiter. Hier hat er uns einer kleine Führung gegeben, viel erklärt und für uns übersetzt, so dass wir uns sehr günstig mit jeder Menge Obst und Süßigkeiten eindecken konnten, um diesmal bereit für ein Picknick zu sein.
Allerdings kamen wir auf dem Markt wieder mal sehr langsam voran, weil ständig jemand Lea bestaunen musste. Sie genießt die Aufmerksamkeit und lacht die ganze Zeit wenn die Einheimischen für sie Faxen machen, heute wurde sogar gesungen!

Highlight heute war der Botanische Garten, eine sehr schöne und riesige Anlage am Berghang mit verschiedensten Pflanzen, Statuen, aber vor allem schattigen Wiesen auf denen Lea mit großer Begeisterung rumgekrabblet ist, während Mama und Papa ihr Picknick verspeisen konnten...


Nach Siesta im Hotel (es gibt nicht nur Erdbeeren, sondern auch sehr leckeren Schokokuchen und Kakao) haben wir noch eine kleine Wanderung am See entlang gemacht. Ziel sollten geschichtsträchtige Höhlen sein, die indonesische Kriegsgefangene für die japanischen Besatzungssoldaten graben mußten. Die haben wir zwar nicht gefunden, aber der Weg durch einen dichten Wald mit Schlingpflanzen und Ausblicken auf den See war schön und hüglig, so konnten wir uns ein leckeres Abendessen mit Erdbeermilchshake verdienen...


Auch wenn das Hotel nicht optimal war, war Bedugul trotzdem einen Zwischenstopp wert. Noch mal ganz andere Vegetation als in Ubud, ein Einblick in ein nicht ganz so touristisches Bali (bzw. zu sehen wie die Einheimischen Erholgungsgebiete aussehen) war interessant. Und Lea hat es sichtlich gut getan mal eine Pause von der Hitze zu haben. Trotzdem geht es morgen weiter, Richtung Meer, nach Lovina Beach.








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