Sonntag, 7. Juni 2015

Bali mit Baby - unser Fazit

"Mit dem Baby so weit wegfahren, der lange Flug, oh je, habt ihr Euch das gut überlegt, wollt ihr wirklich eine Fernreise machen?" Solche Aussagen haben wir vor der Reise sehr oft gehört. Die Großeltern waren etwas geschockt, als wir das erste Mal von unseren Plänen berichtet haben, schließlich war unsere kleine Tochter erst neun Monate alt, als es losging. Aber ja, wir haben es uns gut überlegt, und so viel vorab: Der Urlaub war toll, es war die richtige Entscheidung zu fahren!

Während unserer Reise haben wir uns vorgenommen festzuhalten, was wir schwierig fanden und was überhaupt kein Problem war, und vor allem was schön war - um uns selber daran zu erinnern, aber auch um unsere Erfahrungen mit Euch zu teilen.

Grundsätzlich ist das Reisen mit einem Kleinkind sicherlich ganz anders, als wenn man nur zu zweit unterwegs ist. So verschieben sich doch die Prioritäten, zum Beispiel bei der Hotelauswahl. In einem schicken, vornehmen Resort hätten wir uns fehl am Platz gefühlt, stattdessen fanden wir die kleinen, familiären Anlagen viel angenehmer. Spätestens nach einer Nacht war unsere Lea der Star, jeder kannte ihren Namen, und man kam sehr schnell mit dem Personal und den anderen Gästen ins Gespräch.

Alle fragen zuerst wie der Flug war, dabei war dies eigentlich das kleinste Problem. Ein Spaß sind 17 Stunden Flug auch ohne Baby nicht. Aber dem Baby ist es ziemlich egal wo es gerade ist, solange Mama und Papa da sind und sich mit ihm beschäftigen. Und wir hatten auf allen Flügen ein Babybett, so dass Lea viel geschlafen hat. Mehr dazu lest Ihr im ersten Post.

Wie man am besten mit einem Baby auf die Wärme und Sonne reagiert - bis auf Bedugul in den Bergen waren es tagsüber immer 30 Grad und nachts minimal 24 Grad - fiel uns die ersten Tage besonders schwer. Wir hatten großen Respekt vor einem Sonnenbrand bei Lea und haben ihr daher langärmelige UV-Shirts angezogen und auch ihre Beine waren bedeckt. War unserem Kind aber absolut zu warm. Nach kurzer Zeit hatte sie überall Hitzepickel und fand es gar nicht gut. Daher haben wir dann umgeschwenkt, das Kind gut mit Sonnencreme eingeschmiert, nur einen Body angezogen und einen beschichteten Schirm gekauft. Die Zeiten in der Trage haben wir auch versucht zu reduzieren und die Kleine lieber auf dem Arm getragen, wenn es ging. Das klappte dann ganz gut. Für das Meer hatten wir uns mit UV-Kleidung und Sonnenbrille eingedeckt.

Ein weiteres Thema für uns waren die Moskitos. Auf Bali gibt es zwar keine Malaria, aber ordentlich kleine Blutsauger. Man hört bzw. liest zwar oft, das Babys eher nicht gestochen werde, das traf bei uns aber leider nicht zu. Insbesondere in Lovina hatte Lea wirklich einige Stiche abbekommen (hinterher waren wir entspannter was das Thema Mückenschutz anging, wir haben von Balinesen ein Öl eschenkt bekommen, dass diese für ihre Kinder verwenden - Minyak Telon Plus - das hat bei uns auch gut geholfen). Außerdem sah Lea zwar schlimm aus, geschadet hat es Ihr aber nicht (Bali ist schließlich malariafrei, eines unserer Hauptkritierien für dieses Reiseziel) und gestört hat es sie anscheinend auch nicht, jedenfalls hat sie nicht an den Stichen gekratzt oder gerubbelt.

Das Wickeln war überhaupt kein Problem. In den Hotelzimmern konnten wir oft eine Kommode als Wickeltisch umfunktionieren, ansonsten einfach eine Einweg-Unterlage aufs Bett und da gewickelt. Unterwegs haben wir oft den Kofferraum unseres Autos genommen oder einfach den Boden (wir hatten eh immer eine kleine Decke zum Krabbeln mit, ansonsten tat es auch die Wickelunterlage). Gestört hat sich niemand daran.

Auch das Stillen war einfach, in allen Sehenswürdigkeiten gab es ruhige Ecken wo man sich ein wenig zurückziehen konnte, dann einfach ein Tuch als Sichtschutz verwendet. In Restaurants gab es auch immer einen einsamen Tisch in der Ecke, wir haben einfach höflichkeitshalber kurz nachgefragt. Auch beim Stillen in der Öffentlichkeit hat sich niemand beschwert oder blöd geguckt.

Da Lea noch voll gestillt wurde, mussten wir uns nicht um Kaufen oder Aufwärmen von Zusatznahrung kümmern. Mama hat übrigens alles gegessen, teilweise auch scharf, und es hat Lea keine Probleme gemacht. Und Lea selber hat alles mögliche probieren dürfen: Obst, Gemüse, Reis, Fisch. Hoffentlich erinnert sie sich unbewusst später an die verschiedenen Geschmacksrichtungen, und wenn wir Glück haben hat Sie dadurch vielleicht später ein wenig Schutz gegen Unverträglichkeiten und Allergien.

Neun Monate war Lea als wir losgefahren sind, ein gutes Alter wie wir fanden: Sie wurde noch voll gestillt, siehe oben; und sie konnte noch nicht (weg-)laufen, und war dadurch nicht zu unzufrieden im Flugzeug und auf den Transfers, als sie still sitzen musste. Noch einfacher wäre es vielleicht gewesen, als sie noch nicht krabbeln konnte - dann hätte man sie auf eine Decke legen können und wir Eltern etwas mehr ausspannen können. So musste immer jemand direkt bei Ihr sein und aufpassen. Aber genau das war ja auch ein Ziel der Reise, sich intensiv mit der Kleinen beschäftigen. Lea hat es genossen, 24h Aufmerksamkeit und Bespaßung, entweder von uns oder netten Balinesen. Zurück zu Haus gab es erst mal etwas Geknatsche, weil sich die Eltern da wieder um Alltagsarbeit kümmern mussten und sie sich selber beschäftigen sollte. Alleine im Laufstall oder Wohnzimmer zu sitzen, war die ersten Tage gar nicht akzeptabel. Ist ja aber auch eine harte Umstellung für so ein kleines Würmchen...

Vorher hatten wir überlegt, ob es eine Rundreise werden oder wir von einem Ort aus die Insel in Ausflügen erkunden sollten. Für uns war die Rundreise das Richtige. Es ist spannender, die verschiedenen Gesichter der Insel (Berge, Reisfelder, Meer) in Ruhe zu erkunden, man hat einfach mehr von einem Ort wenn man ein paar Tage dort ist und nicht nur eine Sehenswürdigkeit auf der Durchfahrt per Tagesausflug mitnimmt. Und es ist interessanter, nicht immer an einem Ort über dieselben Straßen zu laufen und dasselbe Frühstück zu essen, sondern immer wieder etwas Neues zu entdecken. Das Packen haben wir als nicht besonders nervig empfunden, in der Mittagszeit war es sowieso zu heiß viel zu unternehmen, da konnte man das gut erledigen. Lea haben die Umzüge zwischen den Orten und Hotels anscheinend nicht viel ausgemacht, außer dass das Einschlafen nach einem langen Transfertag besonders schwer viel.

Überhaupt hatte Lea keinerlei Berührungsängste, alle Leute wurden angelacht und es wurde gewunken, ihr gefiel es von Fremden auf den Arm genommen und rumgetragen zu werden. Das Einschlafen war generell schwerer als zu Hause, wir hatten das Gefühl dass Sie nachts die Erlebnisse verarbeiten musste und unsere Nähe brauchte. Vielleicht war es aber auch nur die Hitze, außerdem hat sie auf Bali nebenbei noch vier Zähnchen bekommen. Auf jeden Fall muss man sagen, dass wir auch großes Glück hatten dass nichts passiert ist, Lea noch nicht einmal eine richtige Erkältung oder Durchfall bekommen hat. Außerdem ist ihr Charakter eher offen, so dass sie sich auf die vielen neuen Leute gut einlassen konnte. Lea hat die viele Action augenscheinlich viel Freude bereitet und gut getan - wir hoffen dass Sie etwas von diesen Erfahrungen mitnimmt und es sich demnächst positiv bei der Eingewöhnung im Kindergarten auswirkt. Aber wer weiß, sie kann leider nicht berichten wie es ihr gefallen hat...

Wir jedenfalls würden jederzeit wieder fahren und jedem empfehlen, es auch zu tun!




Stichworte: Reisen mit Baby, Fernreise mit Baby, Fliegen mit Kleinkind, Flüge mit Baby, Indonesien, Bali, Verreisen mit Baby, Tipps und Empfehlungen, Erfahrungen beim Reisen mit Baby



Donnerstag, 4. Juni 2015

Praktische Tipps zu Hotels, Restaurants, Transport etc mit Namen, Preise und Bewertungen

In diesem Post wollen wir Euch ein paar allgemeine praktische Tipps aus unseren Erfahrungen vor Ort geben. Danach findet Ihr nach Orten sortiert die Namen und eine kurze Bewertung zu den Hotels, Restaurants und Aktivitäten etc. (die Adressen findet Ihr einfach über Google). Unsere Eindrücke, Erlebnisse und Fotos findet Ihr in den jeweiligen Posts zu den Orten - am besten fangt hinten an zu Lesen, dann folgt Ihr chronologisch unserem Reiseverlauf.


Alle Preise und Erfahrungen gelten für die Nebensaison, in der Hauptsaison wird es nach Berichten unserer Fahrer an vielen Orten richtig voll und deutlich teurer, dann ist es auch nicht so einfach kurzfristig ein Zimmer zu bekommen! Also wenn immer ihr es einrichten könnt, meidet die Hauptsaison, das Wetter war während unseres Aufenthalts Mai bis Anfang Juni großartig, es gab so gut wie keinen Regen!
Falls sich etwas ändert und es einen der genannten Locations nicht mehr existiert, oder ihr schlechte Erfahrungen mit einer unserer Empfehlungen gemacht habt, gebt uns bitte Bescheid! Die Kontaktdaten der Fahrer in Ubud, Bedugul und Lovina können wir auf Nachfrage zuschicken.

Packzettel:
Packlisten findet man an vielen Stellen im Internet, daher machen wir hier keine neue Liste, nur ein paar allgemeine Hinweise:
  • Nehmt so wenig wie möglich mit, jedes Kilo bzw. Gepäckstück weniger erleichtert das Handling am Flughafen, die Transfers und das Packen & Auspacken beim Ortswechsel. Andererseits - Freigepäck beim Fliegen hat man genug, am Flughafen gibt es Kofferwagen und vor Ort tragen die Hotelangestellten die Koffer. Panik machen muss man auch nicht. Wir haben schon versucht wenig mitzunehmen, es wurden dann 3 Koffer und eine Reisetasche, und am Ende haben wir mehr als die Hälfte der Sachen nicht gebraucht und uns etwas geärgert...
  • Es ist wirklich sehr warm auf Bali, auch nachts! D.h. man braucht keine Jeans oder Pullover, erst recht keine Jacken, an den Füßen trägt man außer beim Wandern Flipflops. Einzig in den Bergen ist eine lange Trekkinghose, Longsleeve und Windbreaker angenehm, sonst braucht man das nicht. Man muss auch keine Sorge haben, abends in klimatisierten Restaurants zu frieren, die gibt es so gut wie gar nicht, einzig manche Supermärkte und ATMs sind stark klimatisiert.
    Für Lea hatten wir mehre Schlafsäcke mit, totaler Unsinn, selbst im Flugzeug brauchten wir nichts, da gibt es gewöhnlich Decken. Meist hatte Lea nur einen kurzen Wolle-Seide-Body an, oft auch nur eine Windel. Und morgens und abends die schicke, vor Ort gekaufte Bali-Flatterhose!
  • Man kann überall waschen lassen, kostet 20.000 IDR pro Kilo und geht innerhalb eines Tages. Also wenig Klamotten reichen!
  • UV-Schwimmsachen und Sonnenbrille sind am Meer und am Strand Pflicht. Sonst reichte uns ein Sonnenhut mit Nackenschutz für das Baby! Wir haben uns auf Bali einen kleinen, zusammenschiebbaren Schirm als Sonnenschutz beim Spazierengehen gekauft, ggf. macht es Sinn so was schon mitzubringen
  • Windeln konnten wir eigentlich überall kaufen, manchmal nur in kleinen Paketen, aber auch die waren nicht teurer oder schlechter als bei uns (MamyPoko ExtraDry war unsere Wahl; sehr ähnlich zu Pampers Baby Dry). Also muss man keine Unmengen Windeln mitschleppen. Ebenso gab es in den großen Orten westliche Babysonnencreme und auch sonst sehr viel (Feuchttücher etc.).
  • Wir hatten etwas Probleme mit Hitzepickeln und Moskitostichen, Multilind-Creme o.ä. und Baby- Mückenschutz bzw. Weleda Combudoron Gel (ab 6 Monaten) macht Sinn.
  • Babynahrung brauchten wir zum Glück nicht, da Lea noch gestillt wurde, und sonst hat sie von unserem Essen mitgegessen bzw. probiert (Reis kam sehr gut an, musste aber mühsam gefüttert werden).  
  • Den Maxi-Cosi dabei zu haben war sehr angenehm, das Baby konnte so gut und sicher auf den Transfers schlafen
  • Wir hatten eine Art Zelt als Not-Babybett dabei: Selbstaufbauend wie ein Wurfzelt, klein zusammenfaltbar und nur 2kg schwer, mit Reißverschluss und UV-Schutz (Deryan Reisebett Baby Luxe). Das hatten wir öfters am Strand und am Pool im Einsatz, darin konnte Lea sicher schlafen. Oder man konnte sie kurz "einsperren" um in Ruhe zu packen. Nicht zwingend notwendig, aber praktisch.
  • Umsonst durch Bali geschleppt hatten wir einen tragbaren Reise-Babysitz (Roba Boostersitz). War für unsere Kleine zu wackelig, die Stühle passten nicht richtig, und viel spannender war es, wenn eine Balinesin die Kleine geschnappt und durch die Gegend getragen hat. Einige Hotels hatten sogar einen Hochstuhl (meist jedoch sehr einfache Modelle).

Hotelsuche: 
  • Man hat einen größeren Platzbedarf für all das Zeug was man rumschleppt, das Zimmer sollte somit groß sein. Und Abends schläft dort ja das Baby, d.h. eine Veranda muss her, wo die Eltern sich dann aufhalten können und nett sitzen können.
  • Ein Pool war uns sehr wichtig, denn in der Mittagszeit war es viel zu heiß um das Baby herumzutragen, da bleibt man im Hotel, und das ist am Pool deutlich angenehmer. Im und am Meer hat man das Problem Schatten zu finden, dort kann man also auch nur eine begrenzte Zeit bleiben. Und während des Mittagsschlafes bzw. der Schläfchen der Kleinen war es toll am Pool zu liegen, dorthin reicht das Babyfon, bis zum Meer nicht. Allerdings waren die Pools meist nur so 25 Grad warm, richtig lange kann das Baby dort auch nicht drin bleiben. Ebenso ist ein großer Garten gut, wo man schattige Plätze zum Spielen findet.
  • Ein Babybett ist sehr praktisch. Auch wenn Lea dort nicht die ganze Nacht bleiben wollte und irgendwann zu uns ins Bett gewandert ist, konnte man sie dort sicher einschlafen lassen bzw. tagsüber mal kurz ablegen. Zur Not kann man aber auf dem Bett mit den Koffern einen "Laufstall" improvisieren, und wir hatten das Zeltbett, d.h. kein Babybett war für uns kein KO-Kriterium.
  • Eine Klimaanlage lässt alle besser schlafen. Auch wenn man sie nachts nicht voll laufen lassen möchte um Erkältungen zu vermeiden kann man zumindest vor dem Schlafengehen die Hitze des Tages aus dem Zimmer bekommen. Wenn das Zimmer aber vernünftig gebaut ist und man ordentlich Durchzug machen kann, dann reicht auch ein Ventilator (in Ubud war das perfekt - dafür sind solche Zimmer aber etwas dunkler, weil ohne große Fensterfronten auch weiniger Hitze reinkommt).
  • Wir haben es nicht geschafft Rabatte zu bekommen, auch wenn wir das Hotel nicht vorher reserviert haben und direkt an der Rezeption gebucht haben. Daher haben wir hinterher die Hotels ein zwei Tage vor Ortswechsel per Mail oder Telefon reserviert, das war stressfreier als vor Ort noch auf Hotelsuche zu gehen. Wir hatten erst gedacht, dass wir vor Ort uns die Hotels anschauen und dann aussuchen ob es uns gefällt. Haben wir einmal probiert, ist aber dann doch umständlich mit dem Fahrer dann von Hotel zu Hotel zu fahren mit dem Kind im Auto. Am Ende haben wir uns nach Tripadvisor-Bewertungen ausgesucht, das passte dann meistens auch. In Amed haben wir dann nach zwei Nächten noch mal das Hotel gewechselt - so viel Aufwand ist das auch nicht, man muss dann ja nicht ordentlich packen, und das Hotel hat meist einen Wagen der ein paar Meter umsonst fährt, Koffer werden eh vom Personal getragen. Daher haben wir in Lovina auch in ein Hotel eingecheckt, dass uns von der Beschreibung sehr gut gefiel, obwohl es nur für zwei Nächte frei war und in Kauf genommen ggf. noch mal umziehen zu müssen. Am Ende haben sich die Buchungen dort dann noch geändert, wir konnten fünf Nächte bleiben, und dann spontan am Ende noch einen Tag verlängern.
  • Lieber eine kleinere Anlage. Da kennt man nach einem Tag dann jeden und uns kannte auch jeder - das Personal kümmerte sich reizend um Lea, und das machte vieles deutlich einfacher.

Transport und Fahrer vor Ort:

  • Zum Fliegen haben wir in den jeweiligen Posts ja schon einiges geschrieben, kurz gesagt: Das einhängbare Babybett war eine riesige Erleichterung, bucht das in jedem Fall! Es schien so als gäbe es genug davon, so dass man nicht unbedingt Angst haben muss keins mehr zu bekommen. Den Maxi Cosi haben wir im Fliegen nicht zwingend gebraucht. Um Beschädigungen auf dem Gepäckband zu vermeiden das Ding nicht einchecken, sondern zum Gate mitnehmen. Entweder dürft ihr in mit in den Passagierraum nehmen, teilweise passte er in die Gepäckfächer, oder ihr könnt ihn dort zum Verladen abgeben (großer Müllbutel schützt dann ggf. gegen Regen). Früh boarden, damit nicht irgendjemand das Gepäckfach direkt an Euren Sitzen blockiert, es ist definitiv angenehmer das Handgepäck direkt in der Nähe zu haben. Zum Wickeln ist in der Behindertentoilette auch zu zweit genug Platz. 
  • Fahrer mit großen Autos (Vans) gibt es in Bali an jeder Ecke, auch meist mit anständigen Autos, wir haben es als völlig unproblematisch empfunden unsere Transfers und Ausflüge zu organisieren. Einfach die Straße langgehen, die Fahrer sprechen einen automatisch an, wer einem sympatisch ist, mit dem kann man über den Preis verhandeln. Um ein Gefühl für das Preisgefüge zu bekommen kann man sich vorher in einem der unzähligen "Reisebüros" - das sind Läden die Ausflüge und Touren vermitteln - informieren, meist stehen dort Aushänge mit den Preisen zu den gängigen Touristenorten. In diesen Büros kann man natürlich auch buchen, allerdings kann man den Fahrer dann vorher nicht anschauen, und es ist etwas teurer als auf der Straße. Und wenn man auf Nummer sicher gehen will bucht man über das Hotel, natürlich noch etwas teurer, aber für unsere Verhältnisse immer noch günstig.
  • Auf jeden Fall vorher nachfragen ob es funktionierende Sicherheitsgurte gibt und genug Platz für Gepäck und Maxi-Cosi da ist. Anfangs hatten wir überlegt uns einen festen Fahrer zu suchen, der uns dann überall hinfährt wenn wir ihn sympatisch und vertrauenswürdig finden. Aber das wäre natürlich teurer und weniger flexibel gewesen, weil er immer neu anreisen muss. Also haben wir immer wieder vor Ort einen neuen Fahrer gebucht. Fast alle Fahrer waren gut, alle so vertrauenserweckend dass wir unsere Sachen bei Zwischenstopps im Auto gelassen haben. Alle erzählen sofort von Ihren Kindern, zeigen Fotos, begeistern sich für das Baby - das hat alle Bedenken sehr schnell verschwinden lassen. Wenn man sich etwas absichern will kann man den Fahrer um ein "Erinnerungsfoto" vor dem Wagen bitten, so dass man das Nummernschild auf dem Foto hat.


Lesestoff:
  • Das Buch "Fliegen mit Baby und Kleinkind" gibt viele Tipps und gute Anregungen
  • Es gibt ein paar andere Blogs an denen wir uns orientiert haben. Insbesondere von Weltreise mit Kind www.weltreisemitkind.de/blog/ haben wir teilweise sogar die Hotels "nachgemacht"...

Unsere Stationen:

Ubud
Hotel: Honeymoon Guesthouse
Sehr schöne Anlage, tolles Frühstück, toller Pool, tolles Personal, ruhig in einer Nebenstraße gelegen. Die einzelnen Zimmer sind alle sehr unterschiedlich, daher vorher im Internet anschauen oder beim Hotel nachfragen. Wir hatten die Suite Arjuna A, sehr schön, nur der Kleiderschrank lag in einem etwas dunklen Raum hinter dem Bad. Babybett vorhanden, Frühstück großartig. Es gibt eine zweite, neuere Anlage, Guesthouse 2, ein paar Meter die Straße runter - wir fanden das Guesthouse 1 schöner.
Essen: Im Boga Sari waren wir mehrmals, leckeres Essen in einem schönen ruhigen Innenhof.
Fair Warung Balé unterstützt Medizinprojekte für Bedürftige, etwas teurer aber sehr gut und schön. Ansonsten waren wir öfters in den Warungs auf der Straße vorm Hotel, einfach aber gut.
Wellness: Lilys Spa direkt gegenüber vom Honeymoon Guesthouse ist gut und sauber, eine Stunde Massage 70.000 IDR
Aktivitäten: Affen schauen im Monkey Forest ist sehr zu empfehlen. Der Bali Bird Park war nett, aber ganz schön teuer, hier könnte man überlegen, ob der Aufwand lohnt. Taxi dorthin auf der Straße gebucht 300.000 IDR. Ausflug zu den Gräbern 250.000 IDR. Die Reisfeldwanderung "Campuhan Ridge" startet am Tempel Pura Gunung Lebah, eine weitere Wanderung geht einfach hinter dem Museum Puri Lukisan in die Felder. Ab 10 Uhr wird es sehr heiß!
Die Museen haben wir links liegen lassen...
Transport: Abholung vom Flughafen 350.000 IDR über das Hotel organisiert. Am Flughafen selbst ein Taxi zu nehmen hätte 200.000 IDR gekostet und wäre auch kein Problem gewesen, unsere Bedenken dass man dort keinen ordentlichen Wagen mit Gurten gefunden hätte waren unbegründet. Man muss bei Taxis nur ggf. mi dem Gepäck schauen.
Fahrt nach Bedugul mit Zwischenstopps 350.000 IDR, den Fahrer Wayan mit seinem Batmobil können wir weiterempfehlen!

Bedugul
Hotel: Strawberry Hill Hotel. Nette Bungalows (etwas wenig Ablageflächen), schöner Garten. Großes Manko ist die Lage an der vielbefahrenen Hauptstrasse. Terrasse liegt im Schatten, abends dort zu sitzen war uns zu laut und kühl. Babybett vorhanden, Frühstück gut (etwas kleine Portion). Für einen Kurzstopp ist das Hotel ok. Rückblickend würden wir aber überlegen besser ein Hotel am Lake Danau Tamblingan zu suchen, wo es ruhiger und landschaftlich schöner ist - Taxi fahren um etwas zu unternehmen muss man sowieso.
Essen: Hier haben wir nur im Hotel gegessen, ganz gut und preislich im Rahmen.
Wellness: Leckere Erdbeershakes im Hotelrestaurant für die Seele - nach Massagemöglichkeiten haben wir nicht gesucht.
Aktivitäten: Tempel, Botanischer Garten und der Markt sind zu empfehlen (besser nicht den sehr touristischen bei Canda Kuning, sondern fragt den Fahrer nach dem lokalen Markt ein Dorf weiter). Fürs Erdbeeren pflücken waren wir zur falschen Zeit da, der Reiseführer warnt hier aber auch vor einigen Abzockangeboten. Vom Strawberry Hill Hotel kann man direkt zum See gehen, dort ist ein kleiner Mini-Markt und man kann eine schöne kleine Wanderung Richtung 'Japanische Höhlen' machen. Die Höhlen selber haben wir aber nicht gefunden.
Hinterher hat Günter sich geärgert dass er sich keinen Jetski geliehen hat, wäre hier bestimmt viel günstiger gewesen als in Sanur.
Transport: Der Tagesausflug hat uns 200.000 IDR gekostet, Weiterfahrt nach Lovina mit Zwischenstopps 350.000 IDR. Unser Fahrer Made hatte uns direkt am Hotel angesprochen, er ist sehr zu empfehlen!

Lovina (Kalibukbuk)
Hotel: Sawah Lovina Bungalows. Sehr schöne kleine Anlage mit 6 Bungalows, besonders der Garten und Pool. Bungalows gut, Bad nicht mehr ganz auf dem neusten Stand. Das Personal war sehr nett und kinderlieb! Frühstück gut. Sehr ruhig, aber auch nur ca. 10 Minuten bis zum Strand, gut 5 Minuten zu den Warungs. Das Hotelrestaurant war auch lecker, aber etwas teurer.
Essen: Warung Jegeg (in der Jl. Mawar) war sehr lecker (dort gibt es auch Kochkurse, das haben wir leider verpasst). Einen ganzen frischen Fisch haben wir im Warung Apple gegessen, muss man aber vorbestellen (ging bei uns aber sehr kurzfristig in ein paar Stunden). Auf dem Nachtmarkt (am Ende der Jl. Mawar einmal über die Hauptstraße) gibt es sehr leckeres Sate, auch Ziegensate! Im JB's Warung ist der Banoffee-Cake zu empfehlen, und es gibt leckere Sandwiches zum Mitnehmen ins Hotel. Etwas schicker ist die Buda Bakery, toller Ausblick und ein netter Spaziergang dorthin (wenn man beim bezahlen äußert, wie dunkel der Rückweg sei, wird man vielleicht kostenlos zurückgefahren)
Wellness: Massagen im Green Spa (neben Warung Jegeg) waren gut (90.000 IDR, verhandelbar)
Aktivitäten: Delphine schauen ist toll (100.000 IDR Festpreis sind nicht verhandelbar, die "Kapitäne" haben sich zusammengetan). Ansonsten lockt das Meer (schwarzer feiner Sand, flach fast ohne Wellen, bis Mittag bieten Bäume Schatten)
Transport: Taxifahrt nach Sidemen inklusive Abstecher zum Muttertempel Pura Besakih 700.000 IDR, gebucht bei Yuli Transport (zwei Läden neben dem Green Spa). Guter Wagen, Yuli hat mehrere Fahrer. Unser Fahrer war nett, aber sprach nicht so gut Englisch und war auch sonst eher schweigsam. Außerdem ist sein 4-jähriger Sohn noch mit gefahren, da sonst keiner auf ihn aufpassen konnte.
Mount Batur Trekking: Der Ausflug zum Mount Batur kostete bei Yuli 900.000 IDR (Hinfahrt inkl. Long Trekking mit Guide, Rückfahrt brauchte ich ja nicht da Yvonne mich abgeholt hat - Beschreibung siehe hier). Der Betreiber des Ladens ist selber gefahren, er war sehr nett und hat das Trekking sehr gut vorbereitet - kann ich empfehlen über ihn zu buchen. Direkt vor Ort einen Guide zu buchen ist wahrscheinlich auch möglich, so sagte man mir zumindest im Trekkingguidebüro, aber wie teuer das ist konnte ich nicht herausfinden.

Sidemen
Hotel: Cepic Villa. Schöner Bungalow, schöner Garten, netter Pool (allerdings nicht ganz so schön wie in Ubud und Lovina, hauptsächlich im Schatten). Babybett vorhanden, Frühstück großartig. Hotel liegt aber unten am steilen Berg, das sollte man einkakkulieren. Dafür toller Blick auf Reusfelder.
Essen: Wir waren in den Warungs an der Straße an der  auch das Hotel liegt, z.B. Warung Ida ist gut.
Wellness: Unsere Massage haben wir im "Sweet Homestay" machen lassen (auch auf der Straße an der das Hotel liegt, aber recht weit hoch Richtung Ortsmitte auf der rechten Seite). Keine echte Massageliege mit "Kopfloch", trotzdem gut, runtergehandelte 100.000 IDR für eine Stunde balinesische Massage. Alternativen haben wir aber auch nicht entdeckt.
Aktivitäten: Reisfeld-Wanderung (wie im Post beschrieben ist die Standard-Route nicht wirklich schwer, aber nur für trittsicherere Babyträger zu empfehlen), den Guide haben wir für 100.000 IDR für zwei Stunden im Shop neben dem Warung Ida gebucht. Wer ambitioniert ist, kann auch zu einer Pagode auf einem benachbarten Berg laufen, fünf Stunden Dauer für Hin- und Rückweg und viele Stufen waren uns aber zu viel...
Transport: Taxifahrt nach Amed mit Stopps 400.000 IDR, gebucht beim Shop der zum Sweet Homestay gehört (der Wagen des Homestay-Besitzers war zu klein für unser Gepäck, er hat dann einen Cousin beauftragt. Hier war der Wagen gut, aber es kamen zwei Fahrer, siehe Post, die auch nicht sehr gesprächig waren - nur bedingt zu empfehlen).

Amed (Jemeluk)
Hotel: Zuerst im Geria Giri Shanti, aber dort war es uns ohne Klimaanlage zu heiß, ansonsten waren die Bungalows aber nett mit toller Freiluftdusche, das Frühstück super. Babybett vorhanden.
Dann im Bubu Racok Homestay, das war die schönste Unterkunft auf der ganzen Reise, vor allem wegen der netten und extrem kinderlieben Betreiber. Am besten für Babys geeignet fanden wir das Zimmer im oberen Stock "in zweiter Reihe" (d.h. Veranda nicht direkt zum Strand gelegen, sondern ein Zimmer liegt noch davor, aber trotzdem konnte man seitlich aufs Meer sehen). Hier gab es sehr viel Schatten auf Sofa und Liegefläche und es wehte ein laues Lüftchen. Es gab nur eine Wiege statt echtem Babybett, für Babys die sich schon hochziehen und mobiler sind nicht perfekt geeignet (wir haben dann auf dem Bett mit unseren Koffern einen "Laufstall" improvisiert wenn Lea allein im Zimmer war).
Essen: Beim Warung Amed hatten wir "Duck Tutu", sehr lecker und tolle Fruchtshakes. Warung Enak auch gut, das Eis großartig. "Le Petit Salon" hat eine kleine feine Dachterasse mit lecker Mittagsmenü, der Banoffee Cake war Wahnsinn! Am Westende der Jemeluk Bay haben wir im Warung Ombak gesessen, Essen nicht überragend, aber dafür freie Sonnenliegen und Schirme an einem schönen Strandabschitt.
Wellness: Die Massage im Spa direkt neben Geria Giri Shanti war nicht so doll, da waren sogar die Massagen am Strand besser. Im Bubu Racok haben wir uns eine Massage abends an den Strand bestellt, sehr toll (70.000 IDR).
Aktivitäten: Schnorcheln, das reichte uns... Da das Riff teilweise von Dynamitfischern zerstört wurde, muss man am besten im Hotel fragen, wo man am schönsten schnorchelt. Z.b. die Stelle vor dem Warung "Bobo Jolie Vue" ist toll, oder vor Warung Ombak. Vor 9 Uhr und nach 16 Uhr bestehen große Chancen beim Schnorcheln eine Meeresschildkröte zu sehen - wir hatten zweimal das Glück.
Transport: Die Weiterfahrt nach Sanur hat unser Gastgeber vom Bubu Racok Homestay organisiert (sein Cousin Kadek ist gefahren, sehr gut), 400.000 IDR ohne weitere Sightseeingstopps.

Sanur
Hotel: Puri Santrian. Schön, aber für den Preis hätten wir etwas mehr erwartet. Babybett vorhanden.
Essen: Einfach in den Warungs an der Strandpromenade. Richtig authentisch war der Warung Parahyangan links die Strasse vorm Hotel runter. Sehr einfach, aber sehr lecker und vor allem scharf!
Transport: Fahrer zum Flughafen haben wir an der Straße vorm Hotel angesprochen 150.000 IDR, (im Hotel bzw direkt auf dem Hotelgelände wären es 200.000 IDR gewesen)

Dienstag, 2. Juni 2015

Sanur und der Rückflug nach Haus

Unsere Zeit auf Bali neigt sich nun dem Ende zu. Weil wir Lea vor dem langen Flug nicht noch eine lange Taxifahrt zumuten wollten, haben wir uns für die letzte Nacht in Sanur, das liegt unmittelbar in der Nähe des Flughafens, einquartiert. 
Nach einem sehr herzlichen Abschied beim 'Bubu Racok'-Team ging es erst mal von Amed durch die Berge Richtung Südküste, ratet mal, natürlich vorbei an Reisterrassen und tollen Ausblicken. Mittags haben wir an einer balinesischen Raststätte gegessen, auch noch mal sehr interessant und authentisch, also vor allem sehr scharf!

Sanur ist eine der Hochburgen des Pauschaltourismus im Süden, etwas gehobenerer Standard als z.B. in Kuta (das ist der Party-Ballermann der Australier). Unser Hotel war zwar sehr groß, aber nett gebaut, maximal dreistöckige Gebäude und mit großem schönen Garten und schickem Pool. Dazu ein eigener Strandabschnitt mit Sonnenliegen und Bar.
Das Frühstücksbuffet war riesig, Lea hat mal wieder einen richtigen Hochstuhl bekommen, und in bester Pauschaltourimanier alles mögliche vom Buffet probiert. Der Strand hier ist schon schöner als im Norden und Osten, heller feiner Sand, den Lea natürlich auch wieder ausgiebig verspeisen musste. Er könnte ja anders schmecken als der dunkle Sand...
Trotzdem ist Sanur eine andere Welt als unsere bisherigen netten kleinen Ziele im Inland und im Norden, rein touristisch. Und obwohl die Nacht hier mehr als fünf mal so viel gekostet hat wie in Amed, war das Zimmer und speziell das Bad deutlich schlechter - aber es stand dafür ein fetter Flachbildschirm drin...
Wehmütig gab es noch mal ausgiebig frische Fruchtsäfte und leckere scharfe Reisgerichte, dann hieß es Abschied nehmen.

Nun sitzen wir im Flieger nach Kuala Lumpur. Start war um 19:20, also war Lea schon ordentlich müde, und bis wir in der Luft waren und das Babybett eingehangen werden durfte, war sie über ihrer Einschlafzeit, also gab es ordentlich Geschrei. Inzwischen schlummert sie aber friedlich, und war so freundlich uns ungestört Essen zu lassen. Gleich geht es schon wieder abwärts in den Landeanflug, da wird sie wohl leider wach werden.

Knapp zwanzig Stunden später: Wir sind gut zu Hause angekommen. Umsteigen in Kualu Lumpur lief problemlos - weil der Anschlussflieger eine Stunde Verspätung hatte war genug Zeit ;-)

Auf dem Flug nach Amsterdam hat Lea fast sechs Stunden geschlafen - daher war es auch für uns halbwegs entspannt.

Diesmal haben wir übrigens keinen extra Platz für den Maxi-Cosi ergattern können, und Lea musste bei Start und Landung auf Yvonnes Schoß sitzen. War aber auch kein Problem. Den Maxi-Cosi konnten wir beim Einsteigen einer Stewardess geben und er kam in ein separates Gepäckabteil. Wir hatten extra Luftpolsterfolie mitgenommen, um das Ding einzuwickeln damit beim Einladen in den Gepäckraum nichts passiert, die Folie war definitiv eins der Dinge, die unnötig war und wir zuviel mit uns rumgeschleppt hatten.

Nun sitzen wir mit quengeligem Kind vor aus den Koffern gekippten Bergen mit klammen Klamotten - der Urlaub ist endgültig vorbei. Aber es hat sich definitiv gelohnt, es war großartig!!!